Spiel- und Begegnungsstätte unter freiem Himmel
und mit einzigartiger Atmosphäre

Den Waldberg Empelde findet ihr vor den Toren Hannovers auf einem renaturierten, begrünten, ehemaligen Kaliberg in Empelde. Vor mehr als dreißig Jahren wurde begonnen diese Rückstandshalde mit Bauschutt und Bodenaushub zu ummanteln. Inzwischen konnte bereits ein großer Teil des Geländes mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden, so dass aus dem ehemaligen Salzberg ein Waldberg mit vielfältiger Flora und Fauna geworden ist.

Im Zuge dieses groß angelegten Rekultivierungsprogrammes wurde auf dem Berg ein Tal geschaffen und so hergerichtet, dass es als Spielstätte für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden kann. Mit dem Waldberg Empelde ist – direkt vor den Toren Hannovers – ein reizvoller Ort entstanden, an dem unter freiem Himmel Musik, Theater, Literatur, Landschaftspflege- und Umweltschutzaktionen stattfinden.

Unsere Geschichte: Salz...

Der Waldberg Empelde e. V. befindet sich auf der ehemaligen Rückstandshalde (im Volksmund „Kalihalde“) des Kaliwerkes Hansa in Empelde.

Was ist eigentlich Kali, fragen Sie sich? Dazu eine kleine Geschichtsstunde:
Mit zunehmender Weltbevölkerung wuchs die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Mensch und das Tier müssen essen. Justus von Liebig legte mit seiner Mineralstofftheorie Mitte des 19. Jh. fest, dass für die Ernährung der Pflanzen nicht Humus, sondern bestimmte Mineralstoffe maßgebend sind. Das war der Grundstock für die spätere Kaliindustrie. Kali konnte zwar aus Pottasche gewonnen werden, für eine Nutzung in der Landwirtschaft reichte das mengenmäßig aber nicht aus. Erst als man Kalirohsalze fördern und industriell zu Düngemittel verarbeiten konnte, trug das ganz entscheidend zur Ernährung von Mensch und Tier bei.

1896 begann man auch in Empelde einen Schacht abzuteufen. Mit Beginn der Förderung 1906 wurde eine kleine Rückstandshalde angelegt. Sie hatte 1943 ihre Endkapazität erreicht. Jetzt musste die Anlage einer neuen Halde für einen längeren Zeitraum und mit einer höheren Kapazität geplant werden. Das Gelände wuchs und wuchs…

Das vom Kaliwerk Hansa geförderte Kalirohsalz konnte nur zu 17% verwertet werden. Dies kam dann als Düngemittel oder als technisches Salz in den Handel. Die anfallenden festen Verarbeitungsrückstände, also etwa 80% des geförderten Rohsalzes, wurden als Versatz in die Grube, oder als Rückstand auf die Halde verbracht. Nach der Stilllegung des Werkes 1973 waren das auf der Fläche von 12,5 ha und einer Höhe von ca. 75 Meter ungefähr 4 Millionen m3 sogenannter „Kaliabraum“.

Bei der vom Werk Hansa hinterlassenen Halde wurde 1974 ca. 24000 t Salzfracht als Salzlauge in die Fösse abgeleitet. Neben der Auslaugung trat das Problem der Salzverwehung durch Winderosion auf. Bei einigen Abraumhalden wurde deshalb eine Ummantelung mit Planen-Abdeckung oder Bodenaushub versucht. Leider brachten die Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg. Erst durch die spezielle Ummantelung, welche der Bauingenieur Herbert Nickel entwickelte, konnten „Kalihalden“ dauerhaft abgedeckt und anschließend renaturiert und kultiviert werden. Nach Vorversuchen auf einer kleinen Abraumhalde im Raum Göttingen, konnte dieses Verfahren erstmalig 1981 hier in Empelde angewandt werden.

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...wird grün.

Ziel der Ummantelung war und ist die Minimierung der Auslaugung von Salzen aus dem Salzkörper und die Verhinderung der Salzverwehung. Durch die Abdeckung der Halde wird gleichzeitig auch ein neuer Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Dieses Projekt zeichnet sich durch die ideale Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie aus. Ökologisch betrachtet wird die Reduzierung von Salzauslaugungen zur Gewässerreinhaltung und der Aufbau eines ca. 25 ha großen Waldberges mit allen Vorteilen für eine vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt ermöglicht. Ökonomisch betrachtet wird die vollständige Finanzierung durch eine behördlich genehmigte Erd- und Bauschuttdeponie erwirtschaftet und keine öffentlichen Mittel oder Subventionen in Anspruch genommen.

Es wurden u.a. folgende Baumarten gepflanzt: Eiche, Ahorn, Erle, Linde, Pappel, Hainbuche, Birke, Hasel- und Walnuss, Ebereschen, Wildkirsche und Wildbirne, Esskastanien. Außerdem wurden heimische Sträucher wie Weiß- und Sanddorn, Schlehe, Hartriegel, Holunder und verschiedene Weidenarten gepflanzt. Im Jahr 1993 wurde ein Weinberg mit verschiedenen Rebsorten und eine Streuobstwiese mit Apfel- und Kirschsorten, Mirabellen- und Reneclaudenbäumen angelegt. Allein Anfang Dezember 2019 sind am Westhang des Berges 3000 neue Bäume gepflanzt worden.

Auch die heimische Fauna hat sich hier niedergelassen. Heute leben auf dem Berg Reh und Hase, Dachs, Fuchs und eine sehr große Population von Zaun- und Waldeidechsen. Viele Vogelarten u. a. auch Greifvögel und Kleingetier haben einen neuen Lebensraum gefunden.

Der Berg als Begegnungsstätte

Mitten in der Natur finden hier nun die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt, zu denen wir Euch herzlich einladen! Vorbei an interessanten Kunst- und Bauwerken lädt der Waldberg zum Spazierengehen und frische Luft schnuppern ein. Vom Gipfel aus habt ihr eine tolle Aussicht ins Calenberger Land. Sogar ein eigener Weinberg wird bewirtschaftet und das Ergebnis, der „Calivino“, wird bei besonderen Anlässen an unsere Gäste ausgeschenkt. 

Der folgende kurze Film zeigt eine unserer Veranstaltungen in 2016.

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